Kostenexplosion belastet Eventindustrie

Die aktuelle Metastudie von fwd: Bundesvereinigung Veranstaltungswirtschaft verdeutlicht die Nöte des Sektors infolge der aktuellen Teuerungen und der Pandemie.

Die Studie „Kosten-Entwicklung Event/Messe 2022“ hat fwd: in Kooperation mit dem R.I.F.E.L. Research Institute for Exhibition and Live-Communication angefertigt. Sie veranschaulicht nicht nur die Preisentwicklung von 2019 zu 2022. Die Umfrage benennt auch die Gründe und Effekte der Kosteinsteigerungen.

Belastende Preisentwicklungen
„Die Umfrage zeigt, dass die gesamte Branche überproportional stark von den Teuerungen betroffen ist. Events bis zu 250 Personen sind im Vergleich zu 2019 im Durchschnitt um 58 Prozent teurer geworden, Anlässe mit 600 Personen um 55 Prozent und Veranstaltungen mit bis zu 1.500 Personen um 46 Prozent. Erschwerend hinzu kommt ein Umsatzrückgang von -68,4 Prozent im Jahr 2022. Außerdem gibt es um etwa die Hälfte weniger Fachkräfte als 2019. Damit können etliche Projekte nicht realisiert werden, womit wertvolle Erträge entfallen“ stellt Alexander Ostermaier besorgt fest, Geschäftsführer von fwd: Bundesvereinigung Veranstaltungswirtschaft.

Mehrdimensionale Gründe für Kostensteigerung
Die Auslöser für die drastischen Preisentwicklungen sind vielfältig. Zwar zeigt sich eine stark steigende Nachfrage nach Live-Messen und Events. Dies besonders, um neue Kundenbeziehungen aufzubauen, wie auch der gegenwärtige R.I.F.E.L.-Auslastungsindex zeigt. Diese anziehende Nachfrage trifft aber auf weniger Anbieter und geringere Marktkapazitäten als vor der Pandemie. Hinzu kommen massive allgemeine Kostensteigerung – von Rohstoffen bis Transportkosten. Besonders problematisch ist gleichzeitig der Fachkräftemangel, denn der Mitarbeiterschwund liegt im Jahresvergleich bei -54,5 Prozent. Der bleibende Bedarf an Mitarbeitern bleibt und führt zu einem schmerzhaften Engpass, wodurch sich auch die Personalkosten erhöht haben. Schließlich müssen Veranstalter und Branche neue Veranstaltungsrestriktionen für den Winter einplanen, sodass sich das Live-Eventjahr von zwölf auf sechs bis neun Monate reduzieren wird. Die mit den Einschränkungen verbundenen Hygieneanforderungen führen ihrerseits zu zusätzlich höheren Kosten.

Effekte der Steigerungen für die Branche
Die Gastgeber und auftraggebenden Unternehmen müssen von weiteren Kostensteigerungen ausgehen. Das führt dazu, dass Live-Veranstaltungen in Zukunft gezielter eingesetzt und mit großzügigeren Budgets ausgestattet werden. Parallel werden die höheren Anforderungen an Nachhaltigkeit und Hygiene zu einem festen Bestandteil aller Messen- und Eventkonzepte. Veränderungen gibt es ebenfalls bei Vorlaufzeiten und Bestellfristen, die aufgrund der Auslastung der Zulieferer steigen. Auch bei Baumaterialien, AV-Technik und Mietmöbeln werden deutlich längere Lieferzeiten als 2019 verzeichnet.

Die gesamte Studie „Kosten-Entwicklung Event/Messe 2022“ ist zu finden unter: rifel-institut.de/forschung/bereiche

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